Was ist ein Visual Design Report und warum sollte man einen schreiben?
Ein Visual Design Report ist gleichermassen ein Tool für Designer und Kunden - Das Ziel: neue Möglichkeiten der Gestaltung kennen zu lernen. Das Schreiben und Veröffentlichen dieses Reports ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit Industry Peers auszutauschen und Designideen greifbarer zu kommunizieren.
Die Designbranche entwickelt und verändert sich fortlaufend, weshalb es wichtig ist, die Trends und Neuinterpretationen im Auge zu behalten. Unsere Einschätzungen sollen dabei helfen, Techniken, Technologien und Trends zu erkennen, bevor sie zum Standard werden. Einige der Elemente die wir in unserem Bericht nennen, sind bereits kurz davor Industriestandard zu werden. Wir listen sie dennoch auf, da trendy auch tricky sein kann und es Expertise benötigt, um sie im passenden Kontext kreativ und sauber anzuwenden.
Tricky Bits
Dark Themes sind nicht für jeden Anwendungsfall geeignet – auch wenn Branchenriesen wie Apple und Google durch den nativen Support in ihren Betriebssystemen durchaus den Eindruck vermitteln können. Es ist wichtig den Kontext, die Umgebung und die Anwendung zu berücksichtigen, in der das UI verwendet wird.
UIs in 3D zu denken birgt neue Interaktionsmöglichkeiten und erlaubt mehr Individualität. Durch 3D-Charaktere kann das Storytelling stark vereinfacht und das Vertrauen in die Anwendung verstärkt werden. Aber Vorsicht: Falsch angewendet kann der Stil schnell zu verspielt und kitschig wirken.
Trendy Bits
Die Nachbildung von natürlichen Oberflächen wie Paper, Crystal and Glass wird derzeit als State-of-the-Art bezeichnet. Richtig umgesetzt vermitteln diese Elemente einen greifbaren und nachhaltigen Eindruck. Die Realisierbarkeit ist schwierig, da Entwicklungsplattformen nur bedingt ausgereifte, visuelle Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
Flat Design begleitet uns schon einige Jahre und es haben sich daraus mehrere Subtrends entwickelt, auf die wir kurz näher eingehen wollen:
Muted Colors sind uns bereits im letzten Jahr häufiger begegnet, und durch die Vorstellung von Googles Designsprache „Material You“, ist der vermeintliche Trend auf dem besten Wege Standard zu werden.
Frasurbane hat seinen Namen von der Sitcom Frasier bekommen, da sie den Teil der 90er der durch zurückhaltendes, beiges Design besticht, perfekt widerspiegelt.
Ukiyo-e ist ein Genre japanischer Kunst, das vom 17. bis zum 19. Jahrhundert besonders beliebt war. Stilmittel bekannter Kunstwerke werden nun digital genutzt.
90er Nostalgie ist möglicherweise im Trend, da viele der heutigen Designer eigentlich Kinder der 90er Jahre sind. Diese Zeit ist bekannt für grelle Neonfarben und Designs, die einen förmlich anspringen und somit lange in Erinnerung bleiben.
Anti Design hat viele Ausprägungen, die alle anders und unkonventionell sind; teilweise sogar im Widerspruch zu bekannten Gestaltungsprinzipien und -normen. Sie erinnern dabei auch an einen weiteren Aspekt der 90er: Grunge.
Unser Fazit
„Interessant ist die Beobachtung, dass die Trends in zwei Richtungen gehen: Minimalistisch und farblich zurückhaltend oder stark anlehnend an die 90er Jahre. Der Fokus auf die User Experience ist allerdings allen gemein.
Ebenso ist wichtig anzuerkennen, dass Trends manchmal auch genau das sind: Trends. Wir bei Ergosign beraten unsere Kunden dabei, welcher Stil zu einem nachhaltigen Design passt oder ob ein experimentelles Design das Image eines Produktes unterstreichen kann. Wir finden, man sollte ruhig mal etwas wagen.“
Mehr dazu? Den vollständigen Report für 2022 zum Download gibt es hier: